Betrunken

Wacht auf, ihr Trunkenen, und weint! (Joel 1, 5)

Wir haben alle schon einmal einen Betrunkenen die Straße entlangtaumeln sehen: Das ist kein schöner Anblick. Solche Menschen sind ihrer Sinne nicht mehr mächtig und können keinen klaren Gedanken fassen. Erst sind sie unnatürlich fröhlich, aber dann ist ihre Selbstbeherrschung schnell zu Ende.

Aber es gibt noch eine andere Form von "Trunkenheit", von der sogar Menschen betroffen sind, die nie in ihrem Leben einen Tropfen Alkohol angerührt haben. Wie das? werden Sie fragen. Von den Vergnügungen der Welt geblendet, taumeln manche von einer Lustbarkeit zur nächsten. Ihr vordergründiges Ziel ist die Befriedigung der fleischlichen Lüste. - Andere sind so von dem Ehrgeiz gepackt, in ihrem Beruf voranzukommen, daß andere Gedanken nicht aufkommen können. Vor allem Gott hat in ihren Herzen keinen Platz mehr Sie wenden sich von Ihm ab, leugnen Ihn gar, spotten Seiner.

"Wacht auf!" ruft Gott solchen auch heute noch zu. Denn es kommt ein Tag, an dem Er zu Gericht sitzen wird über alle, die Ihn in ihrem Erdenleben außer acht gelassen und seine Aufforderung zur Buße nicht ernstgenommen haben. Gleichgültigkeit Gott gegenüber mag manchem ungefährlich erscheinen. Sie ist wie ein "Rausch", aber es gibt ein böses Erwachen. Es kommt der Tag, an dem Gott solchen die Wirklichkeit seiner Existenz deutlich machen wird. Es wird für sie ernüchternd sein, erkennen zu müssen, daß sie das Wichtigste im Leben versäumt haben, nämlich sich versöhnen zu lassen mit dem heiligen und gerechten Gott.

Heute, solange der Mensch lebt, ist noch Gelegenheit, sich aufwecken zu lassen und zu Gott umzukehren.

Aus dem Tageskalender " Die Gute Saat " (21.3.97)