Wie ist Gottes Liebe mit dem Schicksal der Verlorenen vereinbar?

Antwort: Diese Frage stellen heute viele. Interessanterweise wären die Reformatoren nie auf den Gedanken gekommen, eine solche Frage zu stellen. Zu ihrer Zeit gab es nicht - man möge mir diesen Ausdruck verzeihen - den "verniedlichten" Gott. Wir müssen etwas tun, was sie nicht zu tun brauchten: Nämlich den verhängnisvollen Irrtum von einem "lieben Gott" aufdecken.

Der "schwache, nachsichtige, liebe Gott", der ein Auge zudrückt, ist das Hirngespinst sündiger Menschen. Auch das hat Gott in seiner Langmut bis heute ertragen, dass ein solches Götzen-Bild entworfen wurde. Diese irrige, geradezu hinterlistige Vorstellung vom "lieben Gott" hat mit dem Gott der Bibel absolut nichts zu tun. Es ist ein falscher Gott, von denen erfunden - und ständig im Mund geführt - die den heiligen Gott der Bibel nicht kennen und sich in ihrem Sündenleben wohlfühlen.

Die Heilige Schrift offenbart ihn als den, der er ist: der Gott der Liebe und der Heiligkeit. In seiner Liebe hat Gott seinen eingeborenen Sohn dahingegeben, und in seiner Heiligkeit hat er ihn für uns in Gericht und Tod gegeben (vgl. 2. Kor 5,21; Gal 3,10-13; 1. Joh 4,8-10). Wer Gottes Liebe zurückstößt und Gottes Sohn mit Füßen tritt, wird das schreckliche Gericht der Hölle kennen lernen. Dasselbe gilt für alle Gleichgültigen sowie bloße Kartei- und Namens-Christen, von denen die Bibel sagt:" ... dass du den Namen hast, dass du lebst (nämlich: Christ), und du bist tot." Offenbarung 3,1.

"Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen." (Lesen Sie hierzu den ganzen Abschnitt von Hebräer 10,26-31!) Die ganze Menschheitsgeschichte ist ein Beweis dafür, was die Bibel mit großem Ernst sagt: "Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten!" Galater 6,7. Gott lässt sich nicht zum "lieben Gott" machen. Er, der das Menschengeschlecht zur Zeit der großen Flut und zur Zeit Sodoms gerichtet hat, er hat auch die Ägypter, Babylonier und Bewohner von Jerusalem geschlagen. Und er wird auch unser Geschlecht mit seinen zum Himmel schreienden fri-volen Sünden, seiner satten Gleichgültigkeit und Ungerechtigkeit richten (vgl. 2. Petrus 3,10) und jeden, der nicht im Buch des Lebens verzeichnet ist, strafen in Ewigkeit (vgl. Offenbarung 20,15).

Der Gott, der mit unfassbarer Liebe und mit bewundernswerter Geduld versucht hat, seine Geschöpfe zu retten, wird sein Wort wahr machen. Denn er kann nicht lügen. Was er ankündigt, ist immer eingetroffen. Und das Strafmaß wird umso größer sein, je länger die Menschen ihn zum "lieben Gott" gemacht und seine Langmut verhöhnt haben.

Jesus Christus wird selbst die göttlichen Gerichte vollziehen (vgl. Matthäus 25,41; Johannes 5,22; Offenbarung 14,10). Allein diese Tatsache ist der beste Beweis dafür, dass das Gericht und die Verurteilung zur Hölle nicht im Widerspruch zu der heiligen Liebe Gottes stehen. Es ist eine unumstößliche Tatsache: Am Kreuz von Golgatha scheiden sich die Geister. Und an der persönlichen Stellung zu diesem Kreuz von Golgatha und zu dem, der dort litt und starb, entscheidet sich das ewige Schicksal eines jeden Einzelnen: "Das Wort vom Kreuz ist Torheit denen, die verloren gehen." 1. Korinther 1,18.

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