Geborgenheit, Sicherheit, Freude

frei nach G. Cutting

3. Die Freude des Heils (Die Freude über die Errettung)

Trotzdem gibt es noch viele Menschen, die nicht wirklich glücklich sind, obwohl sie sicher wissen, dass sie in den Himmel kommen werden, weil der Herr Jesus für ihre Sünden gestorben ist. Es gibt sogar Gläubige, die nach ihrer Bekehrung fast noch unglücklicher sind als vorher. Wie kommt das?

In der Bibel lesen wir, dass der Heilige Geist in jedem wohnt, der an den Herrn Jesus glaubt und weiß, dass seine Sünden vergeben sind. Wenn ein Gläubiger sich so verhält, wie der Herr es wünscht, dann wird der Heilige Geist in einer solchen Person Seine Früchte zum Vorschein bringen. Diese Früchte sind: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit (Galater 5,22). Wenn sich aber ein Gläubiger genauso verhält wie jemand, der nicht an Jesus Christus glaubt, wenn er also sündigt, dann wird der Heilige Geist betrübt und die Früchte werden mehr oder weniger fehlen.

Wie ist es möglich, dass ein Gläubiger noch so viele falsche Neigungen hat und so viele falsche Dinge tut? Weil die Sünde, die Wurzel des Bösen, noch in ihm ist. Als Nachkommen Adams haben wir alle von Geburt an die Sünde in uns. Sogar bei einem gerade neugeborenen Kind ist das der Fall, obwohl es noch nicht ein einziges böses Wort hat sagen können.

"In Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter" (Psalm 51,5).

Die sündige Natur verlieren wir auch nicht dadurch, dass wir an den Herrn Jesus glauben. Die in uns wohnende Sünde kann man mit der Wurzel einer Pflanze vergleichen, die unter der Erdoberfläche bleibt. Die Wurzel selbst ist unsichtbar;

dass sie aber da ist, stellt sich erst dann heraus, wenn Früchte oberhalb der Erde zutage treten.

In der Bibel werden wir ermahnt, dafür zu sorgen, dass die Sünde (die Wurzel) "unter der Erde" bleibt. Das ist nur dann möglich, wenn der Heilige Geist in unserem Leben wirksam ist. Werden jedoch "Schösslinge" der Sünde bei mir sichtbar, dann wird der Heilige Geist betrübt. Die Folge davon ist, dass ich nicht mehr froh und glücklich bin.

Wir haben in dem bis jetzt Besprochenen dargestellt, dass wir vor dem Gericht Gottes sicher sind, weil Christus für uns starb. Durch das, was Gott in Seinem Wort mitteilt, wissen wir zuverlässig, dass unsere Sünden vergeben sind, und dass wir Seine Kinder geworden sind.

Am Schluss haben wir darauf hingewiesen, dass echte Freude davon abhängt, ob wir die Sünde in uns aktiv werden lassen oder nicht.

Aber, ob wir nun Freude besitzen oder nicht, unsere letztendliche Sicherheit und auch die Zuverlässigkeit des Wortes Gottes, sind nicht davon abhängig. Sobald wir als Kinder Gottes irgend etwas tun, das den Heiligen Geist betrübt, ist unsere praktische Gemeinschaft mit Gott dem Vater und mit dem Herrn Jesus unterbrochen. Sobald wir unsere Sünden bekennen, können wir wieder froh und glücklich sein, weil dann diese Gemeinschaft wiederhergestellt ist.

Das Beispiel eines ungehorsamen Kindes ist ja schon oft angeführt worden. Ein solches Kind kann in diesem Zustand sich nicht der Liebe des Vaters erfreuen, da dieser ja traurig über den Ungehorsam seines Kindes ist. Erst muss es seine Verfehlung bekannt haben und eine Betrübnis darüber zeigen. Dann ist sofort alles wieder in Ordnung zwischen Vater und Kind.

Aber trotz allem bleibt das Kind immer ein Kind seines Vaters, denn das hängt von seiner Geburt, nicht von seinem Verhalten ab. Als David sehr schlimm gegen Gott gesündigt hatte, bat er nicht:

"Gib mir dein Heil wieder", sondern: "Lass mir wiederkehren die Freude deines Heils!" (Psalm 51,12)

Genauso ist es mit jedem Gläubigen. Wenn er gesündigt hat, dann ist die Gemeinschaft mit dem Vater unterbrochen, und er entbehrt die Freude so lange, bis er mit einem "zerbrochenen Herzen und einem zerschlagenen Geist" (Psalm 34,18 u. 51,17) zum Vater kommt und seine Sünde bekennt (d.h. ausspricht). Aber dann bekommt er auch die Gewissheit, dass ihm seine Sünde vergeben wurde.

Das kann nicht ausbleiben, denn Gottes Wort sagt deutlich:

"Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, dass Er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (l. Johannes 1,9).

Jedes Kind Gottes sollte unbedingt wissen, dass das Band zwischen ihm und dem Vater nicht durchbrochen werden kann. Es ist und bleibt ein Kind Gottes. Keine Macht der Erde oder der Hölle kann daran etwas ändern.

Aber ein unreiner Gedanke, ein verkehrtes Wort oder eine sündige Tat zerstört die Gemeinschaft mit dem Vater. Und dadurch verliert das Kind seine Freude.

Wenn wir also die Freude der Gemeinschaft mit unserem Gott und Vater verloren haben, dann müssen wir die Ursache dazu aufspüren. Sobald wir diese entdeckt haben, müssen wir unsere Sünden vor unserem Vater bekennen und uns selbst richten, weil wir nicht aufmerksam sondern gleichgültig gewesen sind.

Lasst uns nie denken, dass die Sünde eines Gläubigen vor Gott weniger schlimm ist als die eines Ungläubigen. Gottes Gedanken über die Sünde sind unveränderlich.

Er kann wegen der Sünden eines Gläubigen ebenso wenig ein Auge zudrücken, wie Er es gegenüber der Sünden derer tun kann, die Gott und den Herrn Jesus verachten.

Selbstverständlich gibt es aber doch einen Unterschied zwischen den Sünden der Gläubigen und denen, der Ungläubigen.

Jeder, der Christus verwirft und sich nicht zu Gott bekehrt, muss die Folgen seiner Sünden in alle Ewigkeit selbst tragen.

Die Sünden derer, die an Christus glauben, kannte Gott schon, bevor sie geboren waren. Und als der Herr Jesus am Kreuz starb, hat Er an Seinem Leib alle ihre Sünden getragen, da sie ja später an Ihn glauben würden. Dazu gehören auch die Sünden, die der Gläubige tut, nachdem er sich bekehrt hat.

Für alle diese Sünden hat Christus schon die Strafe getragen, und der Gerechtigkeit Gottes ist dadurch entsprochen worden.

Wenn ein Gläubiger gesündigt hat, entsteht nicht neu die Frage nach den Forderungen der Gerechtigkeit Gottes, sondern es geht allein um die Gemeinschaft mit Gott als Vater.

Wenn aber ein Gläubiger seinem Gewissen Schweigen auferlegt und nicht auf das hört, was der Heilige Geist ihm sagt, sondern auf dem falschen Weg weitergeht, dann wird Gott ihn strafen müssen, genauso wie ein Vater es mit einem widerspenstigen Kind tut.

Das Strafen oder Züchtigen Gottes geschieht während der Lebenszeit Seiner Kinder auf der Erde. Es hat zum Ziel, sie zur Besinnung zu bringen und von falschen Wegen zurück in die Gemeinschaft mit ihrem Vater zu führen.

Aber manchmal trägt auch die göttliche Züchtigung den Charakter einer Strafe für die Verfehlungen. In der Bibel wird dazu gesagt: "Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, auf dass wir nicht mit der Welt verurteilt werden" (l. Korinther 11,32).

Untreue und falsches Verhalten eines Gläubigen bringen in seiner ewigen Bestimmung keine Veränderung. Denn die Grundlage dafür kann immer nur das sein, was der Herr Jesus getan hat. Nur von daher nimmt der Gläubige, die Sicherheit seiner Errettung, das ewige Heil. Gott hat ihm das in Seinem Wort mitgeteilt und verbürgt.

Aber bei jedem falschen Verhalten im Leben kann der Gläubige nicht glücklich sein. David hat dies erfahren, nachdem er gesündigt und seine Sünde noch nicht vor Gott bekannt hatte. Da war es vorbei mit seiner Freude und mit seinem Glück. Er sprach davon während er Psalm 32 dichtete:

"Als ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand".

Gott tut nichts lieber, als Seine Kinder segnen. Als ihr Vater möchte Er sie gerne Seine wundervolle Gemeinschaft erfahren lassen. Wenn wir aber auf einem falschen Weg sind, erleiden wir einen großen Verlust.

Lasst uns darum jeden Tag wachsam sein, damit wir den Heiligen Geist nicht betrüben.

Das Bewusstsein, dass Gott uns soviel Gnade erwiesen hat und es unwiderleglich feststeht, dass wir in den Himmel kommen werden, darf uns nicht gleichgültig machen. Wenn es aber doch so ist, so deutet das auf einen außerordentlich traurigen Herzenszustand hin. Dann wird die Gnade missbraucht. Dann wird Gott verunehrt.

Für den, der so lebt, gilt: "Was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten" (Galater 6,7).

Eine kurze Zusammenfassung:

Jesus Christus ist zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben (Römer 5,6). Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet. Er ist in völliger Geborgenheit.
Gott garantiert in Seinem Wort, dass jeder Gläubige in den Himmel kommen wird, in das Vaterhaus. Es gibt nichts, das uns von der Liebe Gottes trennen kann, die in Christus Jesus, unserem Herrn, ist (Römer 8.38.39). Das ist zuverlässig wahr und garantierte Sicherheit.
Wir können den Vater wohl betrüben durch ein sündiges Verhalten. Dann werden wir die Gemeinschaft mit Gott entbehren und Er muss uns züchtigen.

Aber Gottes echtes Verlangen ist es, uns wieder glücklich zu machen und uns tiefe Freude zu schenken, nachdem wir unser Abweichen von Ihm bekannt haben.

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