Das ist ganz sicher! - Teil 4

Ein Wort an das Heer der Mitläufer

In dem bekannten Londoner Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud konntest du an der Treppe einen englischen Polizisten stehen sehen. Schon manche wollten ihn ansprechen und fragen, wo es weitergeht; da bemerkten sie erst, daß er aus Wachs gebildet war. So echt, so verblüffend echt sah er aus, als wäre er tatsächlich ein englischer Bobby. Aber er war keiner. Es war nur äußere Ähnlichkeit.

Ich ging durch alle Räume jener seltsamen Ausstellung. Überall das gleiche Bild: berühmte Persönlichkeiten aller Schattierungen, Könige und Feldherren, Politiker, Künstler und Wissenschaftler. Unwahrscheinlich diese Ähnlichkeit. Unwahrscheinlich auch, wie still die vielen Besucher wurden, sobald sie in die Ausstellung kamen. Man sollte meinen, manche würden lachen. Aber nein, ganz stumm werden die meisten. Es verschlägt ihnen die Sprache. Denn diese Figuren dort wirken beklemmend, ja lähmend. Sie sind ohne Leben. Nur die äußeren Maße stimmen.

Und wie viele Menschen bemühen sich in unseren Tagen um die äußeren Maße, um einen christlichen Mantel, eine äußere christliche Form! Eine neue statistische Untersuchung ergab, daß 97 Prozent aller Deutschen getauft sind. Aber hinter der Fassade einer Volkskirche, in die fast jeder als Säugling hineingetragen und aus der fast jeder im Sarg herausgetragen wird, ist nicht nur wahrer Glaube zu Hause. Es ist zum Erschrecken, wieviel Schein uns umgibt. Johannes Busch hat einmal gesagt: Wer nicht rot ist, der ist rötlich, und wer kein Christ ist, der ist christlich. Wie recht er damit hat! Und gerade das ist ja unsere Not: Wir haben ein Christentum ohne Christus. Da ist Religion, aber kein Leben. Da gibt es christliche Formen, aber keine Kraft. Da sind viele gelehrte christliche Leute, aber so wenige mutige Bekenner. Da gibt es so viele schwammige Ansichten, aber so wenige Männer, die auf dem Felsengrund der biblischen Verkündigung stehen. Denn das ist das wirklich Verwirrende an unserer Zeit, daß selbst das Böse sich mit christlichem Gehabe verschleiert. Wie treffen doch die Worte der Bibel für unsere Gegenwart zu: "Dieses aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht hebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen hebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, ihre Kraft aber verleugnen; und von diesen wende dich weg!" (2. Tim 3,1-5).

Wenn du zu dem Heer der Mitläufer gehörst, dann merke dir eins: Nur der ist ein Christ, der von Christus ein neues Leben empfangen hat. Und du mußt ihn als den Herrn deines Lebens anerkennen. Der bloße Name, Ähnlichkeit und Schein, zählen vor Gott nicht. Es ist wie mit einem Auto. Es ist auf Hochglanz poliert. Der Motor ist tipptopp in Ordnung. Die Reifen, die Bremsen, alles ist tadellos. Sogar der Zündschlüssel steckt. Aber - es ist kein Benzin im Tank. Der Kraftstoff fehlt. Du kannst höchstens den Berg hinunterfahren. Aber der Augenblick kommt bestimmt, wo du mit einem solchen Fahrzeug am Ende bist, wo du eine böse Überraschung erleben wirst. Und wie viele haben, in diesem Bilde gesprochen, keinen Kraftstoff! Sie fahren bequem die breite Straße hinab, immer weiter hinab. Aber es ist die falsche Richtung. Sie alle werden an ein Ziel gelangen, das sie nicht erwartet haben.

Wer zählt das Heer der Taufscheinchristen, das Heer der Rückversicherer, die meinen, dem heiligen Gott dereinst ein christliches Dokument vorweisen zu können? Wer kann die vielen Gelegenheitschristen nennen? Bei der Taufe, zur Konfirmation, zur Hochzeit, da kannst du ihre Wagen parken sehen. Und notgedrungen auch an der Friedhofskapelle. Mit welch trügerischem Schein umgibt sich die Welt heute! Der breite Weg, der ins ewige Verderben führt, hat in der Tat einen breiten christlichen Bürgersteig. Dieser führt nicht durch tiefen Schmutz, führt aber wie jener ins ewige Verderben. Ungezählte gehen darauf, selbstsicher und unbeschwert. Ihre Lebensanschauung geht Null zu Null auf, und sie befinden sich in bester Gesellschaft. Das Symbol wird hochgehalten, der Name ist da, aber das Leben fehlt. Wie sagt doch die Bibel von den Mitläufern?" Du hast den Namen, daß du lebst und bist tot" (Offb. 3, 1). Und: "Die äußere Frömmigkeit halten sie fest, aber von ihrer inneren Kraft wollen sie nichts wissen (2. Tim. 3, 5). Prüfe dich, ob du Leben aus Gott hast oder nur ein Mitläufer bist! Der Herr Jesus will dir hier schon wahres Leben schenken. Sonst wird er dir als Richter begegnen. Vorbei kommst du nicht.

Entweder - oder

Entweder hier - oder dort. Du mußt ihm begegnen. Die Entscheidung, ob hier oder dort, liegt bei dir. Er ruft zur Entscheidung auf, aber er zwingt nicht. Gott will nur Freiwillige. Diese Schrift möchte dir behilflich sein, die richtige Entscheidung zu treffen. Gott fragt dich heute, wie du auf die Tat seiner Liebe antworten willst. Der Herr Jesus, der Sohn Gottes, wurde am Kreuz von Golgatha wegen fremder Sünden gerichtet. Und weil unsere Sünden so blutrot sind, deswegen behandelte Gott seinen geliebten Sohn wie einen Ausgestoßenen, wie einen gemeinen Sünder. Wie unergründlich ist doch die Liebe Gottes, die einen solchen Weg finden und gehen konnte! Aber über dieser fröhlichsten Nachricht der Welt, dieser Sondermeldung ohnegleichen, kannst du nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Diese gewaltige Botschaft will angenommen sein. Das ist die wichtigste Entscheidung im Leben. Und Gott gibt dir heute Gelegenheit zur Entscheidung. Ein Geschenk von unermeßlichem Wert, Friede, Freude, Glück und ewiges Leben - alles ist für dich da. Aber du mußt es annehmen, mußt es dir aneignen. Zwei Schritte gehören dazu:

1. Das Bekenntnis, daß du den Fluch, den Tod und die Strafe verdient hast, die Jesus, der gerechte Gottessohn, am Kreuz erlitt. Nimm deine Sünde ganz ernst! Beuge dich tief und verschweige deine Sündenschuld nicht! Überwinde alle Scheu vor dem Beten und sprich laut zu ihm! Denn:

"Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend" (1. Joh. 1, 9).

2. Danke herzlich und voll Vertrauen für die Vergebung deiner Sünden! Was der Herr Jesus vollbracht hat, gilt auch dir uneingeschränkt. Du brauchst nicht auf Gefühle zu warten. Dein Glaube genügt völlig, der Gottes Zusage kindlich vertraut.

Ja, dann darfst du wissen: Das Urteil ist aufgehoben. Tod und Teufel sind besiegt. Denn der, der unserer Übertretungen wegen dahingegeben wurde, ist unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden (Röm. 4, 25). Seine ruhmreiche Auferstehung ist das Siegel seines Versöhnungswerkes. Bete an, mein Herz! Welch Glück ist's, erlöst zu sein, Herr, durch dein Blut!

Aber so sicher es ist, daß der Sohn Gottes auf diese Erde gekommen, Mensch geworden und am Fluchholz gestorben ist, "auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern ewiges Leben habe", so gewiß fordert die Bibel auch, "daß die, welche leben (d. h. diejenigen, die durch seinen Tod und seine Auferstehung ewiges Leben empfangen haben), nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist" (2. Kor. 5, 15). Wir lassen es uns gern gefallen, ein Anrecht auf den Himmel zu empfangen; daß der Herr Jesus aber auch ein Anrecht auf unser ganzes Leben hat, das vergessen wir so leicht.

Die Entscheidung liegt nun bei dir. Die Bibel sagt: "Ich nehme heute den Himmel und die Erde zu Zeugen über euch: Das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, auf daß du lebest ..." (5. Mose 30, 19). Denke daran: Hier oder dort - an Jesus Christus kommst du nicht vorbei!

Du kommst nicht an Jesus, dem Herrn, vorbei;
ob jetzt oder später, wann es auch sei,
ob in diesem Leben, ob einst im Gericht,
wie du dich auch wendest, vorbei kommst du nicht!

Du kommst nicht an Jesus, dem Herrn, vorbei;
auch wenn du gestorben, das ist einerlei –
du stehst wieder auf, weil die Bibel so spricht;
du kommst nicht umhin, vorbei kommst du nicht!

Du kommst nicht an Jesus, dem Herrn vorbei;
jetzt bietet er Leben, jetzt macht er noch frei.
Morgen vielleicht schon, dann kennt er dich nicht;
drum komme noch heute, vorbei kommst du nicht!

Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen (Hebr. 10, 31).

So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden! (Apg. 3,19).


Das ist ganz sicher! - Teil 1
Inhalt:
An Jesus kommst du nicht vorbei
Er will dich hier und heute
Dieses Angebot gilt allen

Das ist ganz sicher! - Teil 2
Inhalt:
Ein Wort an die Gottesleugner

Das ist ganz sicher! - Teil 3
Inhalt:
Ein Wort an die Spötter

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